Zehn Jahre Patricia Wolf & Dancers

Stadtleben // Artikel vom 24.04.2009

Wir befinden uns im Jahre 2009 n. Chr. In ganz Karlsruhe macht sich eine immer hochwertigere und breitere HipHop- und Street-Dance-Szene breit. In ganz Karlsruhe?

Nein, einige unbeugsame Vertreter des klassischen zeitgenössischen Tanzes hören nicht auf, kontinuierlich ihren eigenen kulturellen Beitrag zur lokalen Tanzszene zu leisten. Eine davon ist Patricia Wolf, die mit ihren „Dancers“ dieses Jahr das zehnjährige Bestehen der Kompanie zu feiern hat.

1998 kam die Tänzerin aus NY nach Karlsruhe, heute lebt sie in Baden-Baden. Im Jahr 1999 zeigte sie ihre ersten „Patricia Wolf & Dancers“-Inszenierungen:  „Irgendwie hab ich so angefangen, gedacht, jetzt mach ich mal was, jetzt hol ich mir paar Leute dazu. Und jedes Jahr will man dann weitermachen und plötzlich sind‘s schon zehn Jahre“, wundert sie sich.

Der Stadt Karlsruhe verdankt sie dabei viel, denn durch die Nische in der Orgelfabrik konnte Wolf ganz frei ihrer Kunst frönen, ohne den allzugroßen Druck, unbedingt kommerziell sein zu müssen. Mittlerweile ist der Kompanie ein verlässliches Stammpublikum herangewachsen, das Patricia Wolfs von Limon, Cunningham und der Release-Technik beeinflussten Tanzstil der fließenden, organischen Bewegungen zu schätzen weiß und wiedererkennt.

Die diesjährige Produktion von Patricia Wolf & Dancers trägt den Namen „Opera-Dance-Project“ und besteht aus zwei Teilen. Im einen Teil, den Wolf choreografiert, wird die Puccini-Oper Madame Butterfly kontrastreich in zeitgenössischen Tanz umgewandelt, und im anderen Teil, für den Sabine Karb aus München verantwortlich zeichnet, werden auf humorvolle Art und Weise die Opernbesucher u.a. mit ihrem Seufzen, Brummen, Husten aufs Korn genommen. Textstellen werden dabei von der Schauspielerin Sylvia Weikert aus München interpretiert.

Weitere Mitwirkende sind Ariane Brandt, Simone Durina-Sasdi aus Stuttgart, die seit Gründung der Kompanie bei den „Dancers“ dabei ist, Heike Kornhas und Mascha Weiner. Aus Anlass des Jubiläums gibt es gleichzeitig in der Orgelfabrik eine Multimedia-Ausstellung mit Bühnenbildern, Skulp­turen und Fotos von den P.W.&Dancers-Produktionen des ganzen Jahrzehnts u.a. von Hugi Hugel, Eva Schmidt und Winfried Reinhardt.

Die Ausstellung führt den Betrachter chronologisch rückwärts durch die Jahre; an den Wänden entlang führt der Weg von 2009 bis 1999 und endet mit der Skulptur, die für das erste Stück in Karlsruhe entstand. Außerdem steuert Cosima Klischat eine Installation zum aktuellen Thema „Oper“ bei.

Zur Feier des Zehnjährigen folgt dann am Do, 4.6. und Fr, 5.6. auch noch eine große Jubiläumsveranstaltung im Tollhaus Karlsruhe, wo 1999 der allererste Auftritt der „Dancers“ stattgefunden hat. „Back to the roots“ sozusagen werden das Opera-Dance-Project und die Zuckerl aus dem Repertoire der Kompanie auszugsweise noch einmal wiederaufgenommen. Außerdem beteiligen sich Gäste wie Leo Hess und Katja Heil mit eigenen Stücken an diesem bunten Feierabend. Dazu gibt es im Foyer eine umfangreiche Fotodokumentation der letzten zehn Jahre von Winfried Reinhardt und DTWolf. -tav

Sa, 25.4. (Premiere), So, 26.4., Fr,1.5., Sa, 2.5., jeweils 18.30 Uhr, Orgelfabrik KA-Durlach, Öffnungszeiten der Ausstellung: Fr, 24.4., 18.30 Uhr (Vernissage), So, 26.4., 10-14 Uhr, So, 3.5., 10-18 Uhr, Orgelfabrik, KA-Durlach
www.tanz-art-ka.de

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 2 und 2.

WEITERE STADTLEBEN-ARTIKEL