ZKM und Staatstheater droht „schwerer Substanzverlust“

Stadtleben // Artikel vom 20.04.2016

Die Baden-Württembergische Kunstministerin befürchtet einen schweren Substanzverlust für ZKM und Badisches Staatstheater, sollten die geplanten Sparmaßnahmen umgesetzt werden.

Aufgrund der bestehenden Kofinanzierung von Stadt und Land bedeuten Einsparungen der Stadt automatisch Kürzungen des Landesanteils in gleicher Höhe. „Dies würde das Badische Staatstheater und das ZKM in ihrer künstlerischen Leistungsfähigkeit erschüttern“, sagt Theresia Bauer. Die Kunstministerin hat daher in einem Schreiben an die Karlsruher Stadträte appelliert, die geplanten Kürzungen im Kulturbereich nochmals zu überdenken.

Zwar äußerte sie grundsätzlich Verständnis für das Vorhaben der Stadt, den Haushalt zu konsolidiere, betonte jedoch, dass das Land die langjährigen Vereinbarungen zu einer jeweils hälftigen Finanzierung beim Badischen Staatstheater und dem ZKM nicht verändern könne und werde. „Kürzungen der Stadt bedeuten deshalb automatisch Kürzungen beim Landesanteil in gleicher Höhe. Dieser Grundsatz ist unverrückbar“, sagte Bauer.

In der Gesamtsumme ergäben die geplanten strukturellen und dauerhaften Kürzungen in Höhe von 3,6 Prozent zum Beispiel beim Badischen Staatstheater eine Einsparsumme bis 2022 von rund elf Millionen Euro, beim ZKM in Höhe von 4,2 Millionen Euro. „Eine solche Einsparsumme erschüttert das Staatstheater in seinen Grundfesten und beschädigt es nachhaltig und schwer in seiner Leistungsfähigkeit“, so Bauer. So etwas sei ohne substanzielle Einschränkungen nicht zu verkraften.

Die Ministerin wies darauf hin, dass die Stadt Karlsruhe enorm von den gemeinsam finanzierten Einrichtungen profitiere. Den geplanten Schauspielhaus-Neubau und die Sanierung des Theaters bezeichnete sie nicht nur als notwendigen Schritt für das Theater und sein Publikum, sondern auch als eine attraktive städtebauliche Weiterentwicklung für Karlsruhe und seine Bürger. Neubau und Sanierung des Badischen Staatstheaters seien eine für die Stadt prägende und rentierliche Investition mit Blick auf die kommenden 30 bis 50 Jahre. Die Ministerin bat die Stadträte deshalb eindringlich darum, von Kürzungen beim Badischen Staatstheater und ZKM abzusehen. -ps/pat

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